Fibonacci-Reihe
1 – 2 – 3 – 5 – 8 – 1 3 – 2 1 – 34 – 55
Die Präsentation der
gesamten Serie auf einem Bild garantiert einen intensiven Dialog zwischen Kunst
und Wissenschaft. Der Aufbau ist nicht zufällig. Die neun Quadrate folgen der
Reihenfolge der Fibonacci-Reihe: In der Mitte befindet sich die Zahl Eins, was
bedeutet, dass die geheimnisvolle Figur, die die gesamte Serie begleitet, nur
einmal vorkommt. Rechts daneben befindet sich die Zahl Zwei; die mystische
Figur erscheint zweimal. Darunter, in der rechten Ecke, befindet sich die Zahl
Drei; links davon die Zahl Fünf; in der unteren linken Ecke dann die Zahl Acht;
darüber die Zahl 13; in der oberen linken Ecke die Zahl 21; rechts davon die
Zahl 34; und schließlich, in der oberen rechten Ecke, die Zahl 55. Die
rätselhafte Figur ist auf diesem Bild ganze 55 Mal zu entdecken. Die Fibonacci-Folge ist eine mathematische
Folge, bei der sich jede Zahl aus der Addition der beiden vorhergehenden Zahlen
ergibt. Diese Progression spiegelt effiziente und harmonische natürliche
Wachstumsmuster wider. In der Natur zeigt sie sich in der Anordnung von
Blättern, der Form von Muscheln, den Spiralen von Sonnenblumen und Tannenzapfen
und sogar in Naturphänomenen wie Stürmen und Hurrikanen, deren Spiralform der ‘goldenen
Spirale’ ähnelt. Auch Spiralgalaxien wie die Milchstraße weisen diese Muster
auf und die Fibonacci-Folge erscheint nicht nur in sichtbaren Formen, sondern
auch in Wachstumsprozessen, Effizienzberechnung und Symmetrie. Ihre Präsenz
deutet auf eine innere Logik in der Evolution lebender Formen hin, die von
Proportionen geleitet wird, die Schönheit und Funktionalität in Einklang
bringen.
Neun von 362.880 Versionen aus der
kompletten Serie
90 x 90 cm
Holger Roick
2025
Unlimitierte Auflage
Der grandiose Schlussakt von ’Mystik, Kunst und Wissenschaft’ nach inzwischen viereinhalb Jahren ist eine Explosion der Farben. Eine dieser Farben fällt dabei besonders ins Auge, das Blau von ‘The Mirror’. Der Blick fällt zuerst auf diese Spiegel und man erkennt, dass alle Phänomene immer auch man selbst ist. Mit der Präsentation dieses letzten Werks der Serie verspricht sie einen kraftvollen und bleibenden Dialog zwischen Kunst und Wissenschaft. Lassen Sie sich von der zufälligen Anordnung der neun Quadrate überraschen. Insgesamt gibt es 362.880 Möglichkeiten. Genug für verschiedenste Buntglasfenster (fast) jeder Größe!
Fibonacci Grey Stained
Glass Window
Neun von 362.880 Versionen aus der kompletten Serie in grau
90 x 90 cm
Holger Roick
2025
Unlimitierte Auflage
Das Ende der Vorstellung, der Vorhang ist gefallen. Nur ein kleines letztes
Licht fällt noch durch die Ritzen und erhellt die Erkenntnis: Grau ist das neue
bunt! Eine gewagte Behauptung. In dem Buch „Wer noch kein Grau gedacht hat – Eine
Farbenlehre“, gibt der deutsche Philosoph Peter Sloterdijk darüber Aufschluss. Sloterdijk
nutzt die Farbe Grau als philosophisches Leitmotiv, um durch die Geistes-,
Kunst- und Mentalitätsgeschichte zu wandern. Inspiriert von Cézannes Aussage,
man sei kein Maler, solange man kein Grau gemalt habe, überträgt Sloterdijk
diese Idee auf die Philosophie. Grau wird zur Metapher für Nuancen, Ambivalenz
und das Zwielicht des Daseins. Der Autor untersucht das Grau als Symbol für
Zwischenzustände und Reflexion. Es gelingt ihm, eine scheinbar unscheinbare
Farbe in ein intellektuelles Abenteuer zu verwandeln. Grau steht für das Denken
in Zwischenräumen, für die Ablehnung von Simplifizierung und für eine Haltung
der differenzierten Wahrnehmung. Es geht um das Sehen, das Denken und das
Verstehen – jenseits von Schwarz und Weiß. Wer Grau „gedacht“ hat, hat gelernt,
mit Unsicherheit, Paradoxien und Mehrdeutigkeit zu leben. Es ist ein Zeichen
intellektueller Gelassenheit. Grau wird zur Farbe der Gegenwart, der
„postheroischen“ Zeit, in der große Erzählungen verblassen. In einer Welt der
Überreizung und Polarisierung bietet Grau einen Rückzugsort für das Denken.
Alle Bilder gedruckt auf 100% Baumwollpapier ‚Museum Etching‘ der Marke Hahnemühle mit einem Gewicht von 350 g